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Pionierarbeit: Frieder Nake

Diese Seite ist dem Computerkunst-Pionier Frieder Nake gewidmet.


Frieder Nake (*1938) gehörte in den 1960er Jahren zu dem experimentellen Kreis um Max Bense, der das theoretische Fundament für die frühen künstlerischen Computerarbeiten wesentlich prägte. Seine erste Ausstellung hatte Frieder Nake zusammen mit Georg Nees im November 1965 in der Galerie Wendelin Niedlich, Stuttgart. hier).

Verfügbare Arbeiten finden Sie auf der available page.

 Pionierarbeit #1      25/2/65 Nr.14 (Achsenparalleler Polygonzug)

Das Motiv der Maschinenzeichnungen »25/2/65« wurde am 25. Februar 1965 generiert, als vierzehntes Motiv in einer Reihe von Motiven.


Achsenparalleler Polygonzug 0
Frieder Nake:
25/2/65 Nr. 14 (Achsenparalleler Polygonzug)
Maschinenzeichnung, 31 x 22,5 cm
Edition: 150
Nach dem von Nake geschriebenen Programm erzeugt der ER56 eine Edition von Plots, die jeweils Unikate sind: jede Maschinenzeichnung unterscheidet sich von der anderen.
Generiert: 1965
Rechner: ER56 - Standard Elektrik Lorenz
Zeichenmaschine: Zuse-Graphomat 64



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 Pionierarbeit #2      Hommage à Paul Klee

»Hommage à Paul Klee« ist das wahrscheinlich bekannteste Werk Nakes, auch bekannt als 13/9/65 Nr.2. Inspiriert von Paul Klees Gemälde »Hauptweg und Nebenwege« (Museum Ludwig, Köln, siehe Wikipedia), programmierte er ein Grafikprogramm mit Hilfe der Software COMPART ER56 für den Großrechner Standard Elektrik Lorenz ER56. Die Maschinenzeichnungen fertigte der legendäre ZUSE-Graphomat Z64.
Hier eine Grafik-Variation von »Hommage à Paul Klee« aus dem Jahr 1966:


hommage à paul klee (variation) 0
Frieder Nake:
Hommage à Paul Klee (Variation)
Maschinenzeichnung ZUSE Graphomat Z 64, 1966
Auflage: 100
Rückseitig nummeriert und signiert
generiert: 1965/1966

siehe available works

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 Pionierarbeit #3      Walk-Through-Raster

Das Motiv »Walk-Through-Raster« gibt es in verschiedenen Variationen, die aus einem Programm stammen.


Frieder Nake 0
Frieder Nake:
Walk-Through-Raster (Portfolio-Beitrag »Art ex machina«)
Siebdruck, 1972
Generiert auf IBM 360/65, mit Fortran IV



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 zur Person

Frieder Nake
Geb. 1938 in Stuttgart, Studium der Mathematik in Stuttgart. Erste experimentelle Arbeiten am Großrechner 1963, unter dem Einfluss von Max Bense. 1967 (Ph.D.) Doktorarbeit über zufällige Gleichungssysteme. Nake zählt zu den Pionieren der Computerkunst, seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Unter anderem nahm Nake an der Ausstellung Cybernetic Serendipity 1968 in London teil. Seit 2005 lehrt Frieder Nake an der Hochschule für Künste in Bremen im Bereich Digitale Medien. Lebt in Bremen.

Hier Frieder Nakes Vortrag auf dem Eyeo Festival: Frieder Nake


Die meisten der oben gezeigten »Pionierarbeiten« bzw. die Hauptmotive der Blätter wurden in zahlreichen Ausstellungen zum Thema Computerkunst gezeigt, unter anderem in:
»Cybernetic Serendipity« London, 1968.
»Biennale«, Venedig 1970
»Ex Machina – Frühe Computergrafik bis 1979« Kunsthalle Bremen, 2007
»bit international« ZKM Karlsruhe, 2008 - 2009
»Die präzisen Vergnügen« Kunsthalle Bremen, 2004 - 2005 sowie im ZKM Karlsruhe, 2005
»Programmierte Kunst. Frühe Computergraphik.« Kunsthalle Bremen, 2018
»Chance and Control: Art in the Age of Computers« Victoria and Albert Museum, London, 2018

Literaturhinweise:
Ästhetik als Informationsverarbeitung. Frieder Nake (1974)
Computer-Grafik Galerie. Herbert W. Franke (1984)
Ex Machina – Frühe Computergrafik bis 1979. Hrsg. Wulf Herzogenrath und Barbara Nierhoff-Wielk (2007)
A Little-Known Story about a Movement, a Magazine and the Computer´s Arrival in Art: New Tendencies and Bit International. Hrsg. Margit Rosen (2011)
Computergraphik - Computerkunst. Herbert W. Franke (1985)


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